Bildung & Betreuung

Die Coronapandemie hat deutlich gemacht, wie sehr sich unsere Schulen in Sachen Modernisierung und Digitalisierung neuen Herausforderungen stellen müssen. Das betrifft nicht nur den räumlichen Zustand und die Ausstattung. Auch neue Konzepte und innovative Methoden, um den Unterricht ins 21. Jahrhundert zu führen, bedürfen unserer Unterstützung

Wir können unsere Jüngsten nur mit modernen Hilfsmitteln und Methoden auf die Herausforderungen von morgen vorbereiten. Für uns ist Bildung der Schlüssel zum Erfolg. Sie ermöglicht Entwicklung und legt den Grundstein für zukünftige Chancen. Unsere Schulen sind deshalb der falsche Ort, um zu sparen. Politik und Verwaltung haben gegenüber den Schülerinnen und Schülern eine (Schul-) Pflicht. Wir wollen all unseren Kindern die gleichen Chancen und Perspektiven eröffnen, die sie verdienen

Frühkindliche Bildung und Betreuung

In den letzten Jahren hat der Bedarf für die Betreuung der Kinder in Krippen und Kindertagesstätten auf Grund des gesellschaftlichen Wandels extrem zugenommen. Mit den drei Kindertagesstätten Wittingen, Knesebeck und Ohrdorf ist die Stadt Wittingen gut aufgestellt. Dennoch ist im Bereich der frühkindlichen Bildung noch viel zu tun. Der Übergang von der Kita zur Schule sollte fließender gestaltet werden. Bei der Gestaltung des Kindergarten und Schulalltags wollen wir auch die Eltern enger einbinden und ihre Mitbestimmung fördern. Betreuungsmöglichkeiten müssen flexibler gestaltet werden und stärker auf die Bedürfnisse der Eltern ausgerichtet sein, damit diese die notwendige Unterstützung erhalten.

Ausbau des Ganztages im Primarbereich

Die Grundschulversorgung hat vor Ort ohne längere Fahrzeiten für die Grundschüler zu geschehen. Wie in den vergangenen Jahren auch, setzen wir uns für sichere Schulwege ein. Die Bushaltestellen sollen in unmittelbarer Nähe zur Schule verbleiben, so dass die Kinder sicher und verlässlich in den Bus kommen. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz tritt die Bedeutung dieser Schulform wieder ein Stück mehr in den Vordergrund. Inzwischen sind alle drei Grundschulen zumindest auf dem Weg in den Ganztag. Die FWG setzt sich daher auch dafür ein, dass die drei Standorte der Grundschulen in Wittingen, Knesebeck und Radenbeck erhalten bleiben und nicht zu einer zentralen Grundschule zusammengefasst werden.

Für uns ist die Ganztagsschule mehr, als eine Nachtmittagsbetreuung. Ganztagsschule bedeutet Bildung, Förderung und Betreuung in gleichen Teilen. Die Kinder verbringen vom zeitlichen Umfang her einen normalen Arbeitstag im Ganztagsunterricht. Deshalb müssen Inhalte und Rahmendaten passen: Ausreichend bemessene Räumlichkeiten, regionales und gesundes Mittagessen und attraktive Angebote des außerschulischen Lernens. Schließlich haben auch Kinder das Recht, sich in der Schule wohlzufühlen.

Die Betreuungszeiten sollten sich dabei den individuellen Anforderungen und Bedürfnissen der Kinder und Eltern anpassen. Für ein breites Angebot, das den Interessen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird, sollen die Schulen und lokale Vereine den Ganztagsbereich so vielfältig wie möglich mitgestalten. Wir setzen uns dafür ein, dass Themen der Feuerwehr, des DRK usw. im Rahmen von Projekten, als Wahl(pflicht)fächer oder in Arbeitsgemeinschaften angeboten werden können. Ebenso soll Vereinssport in das Ganztagsangebot der Schulen eingebunden werden, um dem Rückgang der sportlichen Aktivitäten entgegenzuwirken. Auch die Stadt muss ihren Beitrag leisten und im Nachmittagsunterricht z. B. Schwimmkurse anbieten.

Daneben setzen wir uns dafür ein, dass für alle Schülerinnen und Schüler – angelehnt an die Berufsorientierungstage – mindestens einmal im Laufe der Schulzeit ein Tag des Ehrenamts organisiert wird, in dessen Rahmen sich ehrenamtliche Vereine und Organisationen präsentieren und für sich werben können. Hierdurch wollen wir möglichst viele junge Menschen für das Ehrenamt begeistern und hierzu befähigen.

Während der Coronapandemie haben die meisten Schülerinnen und Schüler ihre Schule wenig von innen gesehen. Die Schulen, die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler konnten den Unterrichtsausfall und die Ausnahmesituation während der Pandemie nicht vollends kompensieren. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht den Anschluss verlieren und verpasste Lerninhalte aufgeholt werden können, braucht es neue Konzepte und Angebote. Im Rahmen der Ganztagsbetreuung muss es möglich sein, die Kinder durch individuelle Angebote zu fördern. Hierdurch wird ein weiterer Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit geleistet. Daher setzt sich die FWG für ein erweitertes Angebot im Bereich der Bildung im Nachmittagsbereich, Ferienbetreuung und außerschulischen Lernangeboten ein. Auch hier muss das bestehende, aber auch neues Ehrenamt verstärkt mit einbezogen und ggf. auch finanziell gefördert werden, damit diese Unterstützung verlässlich erfolgen kann.

Digitalisierung in den Grundschulen

Eine weitere Herausforderung stellt für uns die Digitalisierung unseres Bildungssystems und unserer Schulen dar. Damit die Vorteile des digitalen Unterrichts vollständig genutzt werden können, möchten wir alle Schulen im Stadtgebiet mit Glasfaseranschluss und einem leistungsstarken WLAN-Netz ausstatten. Die digitale Ausstattung von Schulen in Form von Tablet-Klassen oder digitalen Lernplattformen ist für uns ein längst überfälliger Schritt.

Dabei ist es notwendig, nicht nur neue Technologien einzuführen, da diese für sich alleine keinen Mehrwert bieten. Nur im Zusammenspiel von digitalen Werkzeugen und darauf abgestimmten, ganzheitlichen Lehr- und Lernkonzepten kann dies gelingen. Durch entsprechende Schulungen und Fortbildungen wollen wir die Schulen und Lehrkräfte daher bei der Umsetzung unterstützen.

Neue Ideen für neues Lernen

Trotz der guten Schulversorgung mit drei Grundschulen und einer IGS haben wir das Problem, dass Schüler in Wittingen nicht ihrer Schulpflicht von zwölf Jahren nachkommen können. Die FWG setzt sich deshalb dafür ein, dass Schüler ihre gesamte Schulpflicht in Wittingen absolvieren können. Ergänzend dazu muss den Schülern auch das Ablegen des Abiturs an der IGS in Wittingen ermöglicht werden bzw. muss die Schulpflicht im Rahmen der Weiterbildung an einer Berufsbildenden Schule auch in Wittingen vollendet werden können.

Die gute Erreichbarkeit Wittingens durch die Bahn, die Bundesstraßen und zukünftig auch die Autobahn, macht Wittingen auch als Standort für weitere Bildungseinrichtungen attraktiv. Die FWG wird sich zukünftig deshalb auch dafür einsetzen, Wittingen als Standort für Bildungseinrichtungen mit weiteren Qualifizierungen zu bewerben.

Wir wollen, dass das Angebot für die schulische Weiterbildung z. B. der BBS Gifhorn auch im Stadtgebiet weiter ausgebaut wird. Daneben sehen wir auch die Kreisvolkshochschule als einen wichtigen Faktor für das lebenslange Lernen. Mit dem neuen Standort wachsen die Chancen, dass das Kursangebot für Fort- und Weiterbildungen stetig ausgebaut wird.

In unserer Vision sehen wir in Wittingen sogar das Potenzial zum Hochschulstandort. Durch die günstige Lage zwischen den unterschiedlichen Standorten der überregionalen Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, wollen wir unsere Kommune als möglichen neuen Ort für eventuelle Expansionen ins Spiel bringen. Hierzu möchten wir auch Standortvorteile wie den Wittinger Hafen nach vorne stellen oder mögliche Partner wie die Volkswagen AG, die Butting Akademie und weitere einbinden. Wir wollen Studierenden die Chance ermöglichen, vor Ort Studiengänge zu besuchen, damit junge Menschen auch während des Studiums in der Region bleiben können und gar nicht erst den Weg raus aus der Stadt Wittingen gehen müssen. Wer einmal weg ist, kommt vielleicht auch gar nicht wieder.