Leben & Wohnen
Sicher wohnen ist ein Menschenrecht und zugleich Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Das Kaufen oder Bauen einer Immobilie ist daher für viele der Lebenstraum Nummer eins. Doch was, wenn Wunsch und Wirklichkeit nicht zusammenfinden? Was, wenn es weder ausreichend Bauland, noch gute infrastrukturelle Anbindungen gibt? Dann geht der Weg für viele – gerade junge – Menschen raus aus der Stadt Wittingen und führt in den wenigsten Fällen wieder zurück. Leerstand und Verwaisen des ländlichen Raumes sind bereits heute in unserer Region spürbar. Wenn dieser Zustand sich verändern soll, geht das nur mit Wachstum. Und Wachstum benötigt Raum: Wohnraum!
Umwandlung bestehender (T)Räume
Der strukturelle Wandel ist in der Kernstadt Wittingen, aber auch in vielen Ortschaften spürbar. Handel findet zu einem Großteil heute digital statt. Gewerbeimmobilien stehen leer und verkommen mit der Zeit. Die FWG macht sich für ein Förderprogramm für Bestandsimmobilien stark, das Anreize für Inhaber und Kaufwillige bietet und den strukturellen Wandel aktiv begleitet.
Die Umwandlung in Wohnraum, aber auch die Schaffung von attraktiven Büroimmobilen, Co-Working-Spaces und Thinktanks, in denen die neuen Stärken der Region vollendet werden. Wir können die Zeit nicht aufhalten, wir können aber kluge Antworten finden. Durch Initiative der FWG wurde bereits im Jahr 2014 ein Leerstandskataster entwickelt, das als erster guter Ansatz verwendet wurde, um Wohnraum zu identifizieren. Jetzt gehen wir den zweiten Schritt in die richtige Richtung.
Städtische Baulandentwicklung
Neben der Entwicklung des Immobilienbestandes ist die Schaffung neuer Baugebiete unter ökonomischer und ökologischer Berücksichtigung unsere Antwort für die Zukunft. Nur wer Familien eine Heimat gibt, wird den demografischen Wandel beherrschen können.
Die Coronapandemie hat die Sichtweisen vieler Menschen verändert. Der eigene Garten ist inzwischen Luxus, weil es ein Naherholungsgebiet ist. Dieser Trend wird aktuellen Studien zufolge auch anhalten. Da, wo gute Internetverbindungen für Home-Office und gute Auto- und Zuganbindungen bestehen, wird vielleicht sogar Wachstum möglich sein. Wir wollen keinen Ballungsraum innerhalb des Stadtgebietes. Jede Ortschaft soll im Konsens der Stadtpolitik in die Lage versetzt werden, Baugebiete sinnvoll auszuweisen. Die Vielfalt und die Attraktivität unserer Dörfer sind zu schön, um den Fokus nicht nur auf einen Standort zu legen. Baulandentwicklung muss so stattfinden, dass sich auch etwas entwickeln kann.
Enkelgrundstücke, die mitunter auch Spekulationen ermöglichen, nutzen niemandem, sondern verhindern nur den Fortschritt der Infrastruktur. Deshalb muss hinter jedem ausgewiesenen Baugebiet auch eine Bauverpflichtung stehen, damit der neu gewonnene Lebensraum denjenigen zu Gute kommt, die unsere Region stützen und zukunftsfähig machen. Jungen Familien, die die bestehende Struktur sinnvoll erweitern, sollen Baugebiete dienen. Deshalb wollen wir keinen Raum für Spekulation und Renditeobjekte.
Alternative Wohnideen
Die Menschen unserer Region leben gern hier. Auch im Alter. Leider wird es mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen immer schwieriger, alleine zu leben. Wir wollen, dass die Menschen nicht alleine bleiben, aber wir wollen, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben dürfen. Mit altersgerechtem Wohnen und Mehrgenerationshäusern kann dies gelingen. Alt und Jung leben zusammen in verschiedenen Wohneinheiten, helfen sich im täglichen Leben und genießen die Gemeinschaft miteinander. Was in großen Kommunen bereits erfolgreich praktiziert wird, kann auch in unseren Ortschaften helfen, den Alten ihre gesellschaftlichen Kontakte zu erhalten und jungen Familien den Alltag zu erleichtern.
Um junge Menschen erst gar nicht in die Notwendigkeit zu versetzen, unsere Region verlassen zu müssen, ist auch die Schaffung von kleinem, bezahlbarem Wohnraum notwendig. Wir möchten den Wohnungsbau sozial, bezahlbar und attraktiv gestalten, um all unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern dauerhaft in unserer schönen Region eine Heimat zu bieten.